Sonntag, 9. Februar 2014

Weihnachten und Neujahr

Hallo ihr,
Ich habe seit langem wieder Zeit gefunden meinen Blog zu aktualisieren.
Ich fange jetzt einfach mal damit an alle tollen Ereignisse vom Dezember zu berichten, angefangen bei den Schwimmwettkaempfen. Seit Dezember haben wir jeden Dienstag und Donnerstag einen Wettkampf gegen eine andere Schule. Eigentlich mag ich ja Wettkaempfe gar nicht, aber hier tritt man als Team an, das heißt wenn man als Erster ankommt bekommt die jeweilige Schule 6 Punkte, der Zweite 5, und immer so weiter. Schwimmen ist hier in USA ein sehr beliebter Sport, deswegen ist unsere Zuschauertribuene jedes mal voll mit Schülern und Eltern gefüllt. Zu Beginn des Wettkampfes laufen wir alle in unseren Teamanzügen ein, halten uns an den Händen und der Chor singt die Nationalhymne. Dann geht es auch schon los. Bei unseren Schwimmwettkämpen ist es so laut, wir toppen sogar unser Footballstadium in der Lautstaerke, besonders wenn zwei Schwimmer gleichschnell sind. Dann stehen alle Zuschauer auf und schreien sich sie Seele aus dem Leib. Einmal bei einer Staffel bin ich als Letzte gestartet und wir waren nur knapp im Rückstand und ich musste einfach alles geben um die Staffel für unser Team zu gewinnen und wollte nicht vor allen Leuten versagen. Deswegen bin ich so schnell geschwommen wie ich nur konnte, und unsere Schule hat gewonnen. Das war schon ein wirklich gutes Gefühl, muss ich sagen, aus dem Wasser zu kommen und den Jubel der Zuschauer zu hören. Auch wenn die Schwimmseason unglaublich anstrengend ist ( Zwei mal die Woche um 5 Uhr morgens Training, jeden Nachmittag und dann auch noch zwei mal die Woche zusätzlich ein Wettkampf ) macht es mir unglaublich viel Spaß. Ich habe super Freunde in meinem Team gefunden und jeden Abend vor einem Wettkampf, haben wir bei jemandem zuhause "Teamdinner" . Letztens ist von einer anderen Schule ein Junge gestartet, der keine Beine hat. Wir waren alle so beeindruckt von ihm. Er war sogar noch richtig schnell und einer meiner bewegensten Momente in der Schwimmseason war als er der letzte in der Staffel war und ihn jeder angefeuert hat. Nicht nur von seinem Team, auch von unserem. Alle Zuschauer und Athleten haben sich am Beckenrand aufgestellt und für den Jungen gejubelt. Es war so faszinierten, was er geleistet hat und am Ende ist er auch noch ganz selbstständig aus dem Wasser gekommen. Dieses Wochenende hatte ich zwei Tage Pennsylvania Schwimmmeisterschaften. Um dort teilnehmen zu dürfen musste man sich mit einer bestimmten Zeit qualifizieren und unter den besten 32 in Pennsylvania in der jeweiligen Schwimmlage sein. Ich konnte es gar nicht glauben, als ich am Freitag letzte Woche, meine Einladung bekommen habe. Ich durfte in zwei Staffeln für unsere Schule starten und habe es in 50 Kraul und 100 Brust unter die besten 32 geschafft. Deswegen ging es am Freitag mit dem gelben Bus zum Wettkampf, anstatt zur Schule. Am Freitag waren die zwei Staffeln dran und wir haben neue Bestzeiten geschwommen und uns sogar im Mittelfeld platziert. Am Samstag war ich dann dran mit Brust und Kraul und ich habe mich in beidem nochmal um zwei Sekunden verbessert. Ein guter Abschluss also, denn jetzt ist die Season zu Ende, was wirklich Schade ist, da wir wirklich eine tolle Truppe geworden sind. Die letzten Monate habe ich sehr das amerikanische Teamgefühl erlebt, von dem mir jeder erzählt hat.
Über Weihnachten bin ich mit meiner Freundin Annika und ihrer Gastfamilie ins warme Georgia gefahren, da meine Gastfamilie seit Jahren schon einen Urlaub gebucht haben, bei dem ich aber leider nicht mehr mitkommen konnte. Annikas Gastgroßeltern, die mich nie zuvor gesehen haben waren so unglaublich großzügig zu mir. Sie haben mir alle Hotels gezahlt und mich auch immer beim Essen gehen eingeladen. Am 21. Dezember kamen wir schließlich in Atlanta an und haben bei Annikas "Gastonkel" und dessen großer Familie geschlafen. Er hatte auch einen Sohn (18) und eine Tochter (16) in unserem Alter. Wir waren insgesamt mit Annikas Gastgeschwistern elf Kinder, was mich sehr an unser Weihnachten daheim in Deutschland erinnert hat. Die Tage vor Weihnachten haben wir verschiedene Ausflüge gemacht. Am ersten Tag waren wir Downtown Atlanta und haben die Coca Cola World besucht. Dort konnten wir angucken wie Cola hergestellt wird und der beste Teil war eindeutig als wir über 60 verschiedene Coca Cola Produkte weltweit probieren konnten. Am zweiten Tag sind wir in Atlanta auf so eine große Steinplatte gegangen. Es war so wunderschoen dort, auch wenn es ziemlich windig war. Man kann kaum beschreiben wie es dort aussah, wenn man nicht da war, deswegen lade ich auch paar Bilder davon hoch. Am heilig Abend haben wir mittags ein großes Abendessen gegessen, danach sind wir in die Kirche gegangen und als wir heimkamen gab es noch einen kleinen Snack. Da hier in Amerika die Geschenke erst am Morgen des 25. Dezembers geöffnet  werden hat jeder am heilig Abend nur ein Geschenk bekommen. Ich hätte wirklich keine Geschenke erwartet, aber als ich am Weihnachtsmorgen aufgewacht sind, lag unter dem Weihnachtsbaum ein Berg Geschenke für mich. Alle waren so herzlich zu mir und haben mir ein wunderschönes Weihnachtsfest in den Staaten beschert an das ich mich noch sicher lange erinnern werde.
Besonders an Weihnachten habe ich so viel Gastfreundschaft erlebt, die ich in meinem Leben unbedingt auch an andere Leute zurückgeben möchte. Den Rest der Weihnachtsferien haben wir in North Carolina, direkt am Strand in einem Strandhaus verbracht. Es war ein richtig süßes, kleines Örtchen, denn alle Gebäude konnten nur in dem Strandhausstiel gebaut werden. Natürlich sind wir jeden Tag an den Strand gefahren, und mit den Fahrrädern durch die Orte gefahren und Shoppingtours durch die kleinen Lädchen. Es war wunderschön dort, und WARM!
Nach zwei Wochen Ferien ging es dann auch wieder los mit der Schule, aber ich habe mich schon sehr gefreut endlich wieder bei meiner eigenen Gastfamilie zu sein.
Wir haben in den letzten Wochen aber so oft schulfrei bekommen. Denn wenn es hier in Amerika nur ein bisschen schneit bekommt gleich jeder Angst und Bange um sein Leben und tja dann wird eben mehrmals unter der Woche Schule gecancellet. Was ich aber natürlich nicht schlecht finde.
Vor ein paar Wochen habe ich mit anderen Jugendlichen von meiner Schule behinderten Kindern Skifahren beigebracht. Mein "Buddy" war ein 10 jähriger Junge der Julian hieß, aber auch Julie gerufen wurde ( wie ich ) ,das war dann schon mal sehr amüsant und wir haben uns auf Anhieb super verstanden. Es war so toll zu beobachten, was diese Kinder alles leisten konnten! Ich war so beeindruckt, er und alle anderen waren so willensstark und bei der Sache dabei, dass Julian und ich am Ende des Tages sogar Sessellift fahren konnten und eine ganze Piste runtergedüst sind, ohne hinzufallen. Es war ein toller Tag und ich werde so etwas auf jeden Fall noch einmal machen!
Am Wochenende mache ich oft was mit Freunden. Oft gehe ich mit einer großen Truppe von Freunden Skifahren, oder Eislaufen.( Übrigens Amerikaner nehmen nie den Bügel runter vom Sessellift und fahren einfach ohne jede Sicherheit, die erste Fahrt saß ich so steif und ängstlich in meinem Sitz drin, dass meine Freunde dann beschlossen haben mir zu Liebe doch den Bügel vorzumachen.)  Meine Freundin Alex und ich sind auch an einem Wochenende in die zweitgrößte Mall von Amerika gefahren um nach Kleidern für den Prom ( ein Ball hier am Ende des Jahres ) zu suchen. Aber gefunden haben wir leider keine, das wird wahrscheinlich noch viele Shoppingtouren bedürfen. Letztes Wochenende war ich mit ein paar Freunden in Washington D.C ein Eishockeygame anschauen, und das Stadium war gigantisch!! Letzten Sonntag Abend, habe ich ein paar Freunde eingeladen und wir hatten eine kleine Superbowl Party bei mir daheim. Eines der besten schulfreien Tage war letzte Woche, als ein paar Freunde mit ihren ''Schneemobiles'' ( Jetskys die im Schnee fahren ) zu uns kamen und dann sind wir den ganzen Nachmittag über die Felder gefahren. Einen Schneemann gebaut, habe ich auch schon. Aber langsam darf der Schnee hier jetzt auch wieder verschwinden.
Ansonsten klappt mit meiner Gastfamilie immer noch alles super, und mit meinen Gastschwestern auch. Wir sind uns jetzt richtig nahe!
Mehr weis ich jetzt auch nicht mehr zu berichten, wenn es wieder was Neues gibt melde ich mich wieder und schreibe einen neuen Post!
Alles Liebe aus USA
Eure Jule


Die Mädchen vom schwimmen 


Alex ( rechts ) und ich 
kurz vorm Start 


Pennsylvania Meisterschaften 


Auf der Steinplatte , windig war's
Kaugummibaum ( meiner ist auch dran )






Aussicht von der Steinplatte

Der Gastonkel und die Tochter 
Annika mit ihrer Gastmana und Brüdern 
Steinplatte von unten 

Atlanta downtown, Coca Cola World 


In "Duck" North Carolina 
North Carolina 
Strand 
Strand 

Heilig Abend ! 
Sylvester fertigmachen mit Alex , vor der sylvesterparty  ,(  Fotos werden immer in Amerika gemacht bei was wichtigem )
Einzelphoto
Senior Recognition Night ( ich bin ganz außen ) 
Wir wurden von unseren Eltern vorgeführt und dann wurde über uns erzählt , wir haben Geschenke bekommen und Fotos wurden gemacht 
Erster Schneemann 
Eishockey Game in D.C 
Skifahren mit Alex 

Maskenball 
Unser kleiner Weihnachtsbaum , wir haben alle zusammen mit Weihnachtsmusik geschmückt 
Alex und ich beim Plätzchen backen ! Leider haben wir falsches Mehl genommen und das Resultat war nicht ganz so gut , dafür hatten wir unseren Spaß und eine Mehlschlacht! 
Geschenke auspacken am Weihnachtsmorgen